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AutorenbildNaemi

Nachhaltige Festtage - eine Reise zu Zero Waste

Kürzlich im Palette in Bern fiel mir ein Aushang mit dem Titel «Nachhaltige Festtage» ins Auge. Ich sah mir das Plakat etwas näher an und entdeckte Kurse über Zero Waste Adventskalender bis hin zu sinnvoll Weihnachten feiern.

Meine Aufmerksamkeit war geweckt und ich konsultierte sofort die Homepage von Valentine.

Ein Satz in ihrem Beschrieb über sich selbst, hat mich besonders angesprochen: «Nur das, was mehr Wert in mein Leben bringt, darf hinein».

Beim Stöbern auf ihrer Homepage schwirrten mir sofort einige Fragen im Kopf rum, die ich ihr unbedingt stellen wollte. Danke Valentine, hast du dir Zeit genommen hast, mir Red und Antwort zu stehen.

Dir sind Nachhaltigkeit, Zero Waste und ein minimalistisches Leben sehr wichtig. Wie zeigt sich das in deinem Alltag?

Es zeigt sich in mehreren Bereichen. Ich kenne beispielsweise die Leute, bei denen ich das Gemüse und die Milch beziehe und daher weiss ich auch wie sie das Gemüse aufziehen und ihre Kühe behandeln. Ich kaufe so bewusst ein und unterstütze kleine Betriebe anstatt in Grosskonzernen einzukaufen.

Nachhaltigkeit bedeutet für mich: etwas hat langfristig eine positive Auswirkung auf die Umwelt, auf meine Mitmenschen und auch auf mich. Dafür sind Zero Waste und Minimalismus gute Tools. Wenn ich weniger und nachhaltiger konsumiere, verursache ich weniger Umweltverschmutzung. So habe ich am Schluss auch mehr Geld und kann es mir leisten bio, lokal und fair einzukaufen. Das ist ein "Engels-Kreis".

Minimalismus bedeutet auch, dass es in meinem Haus mehr Platz gibt, so dass meine Kinder auch die Möglichkeit haben herumzuspringen und wir brauchen auch nicht lange um aufzuräumen und zu putzen.

Wann hast du begonnen, bewusster und nachhaltiger zu leben und was waren deine ersten Schritte in diese Richtung?

Schon als Kind gründete ich einen Club, um die Abfälle um das Schulhaus zu sammeln. Später, also im Erwachsenenalter, leistete ich mir ein Gemüse-Abo, denn Vertrags-Landwirtschaft ist ein sehr effizienter Weg, um nachhaltiger zu leben.

Danach habe ich immer wieder Neues ausprobiert, um den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren. Zuerst haben wir auf Stofftaschen gewechselt, dann haben wir Pumpipumpestickers bestellt und aufgeklebt (es geht dabei um Leihen und Ausleihen von Dingen, die man nur selten braucht), und auch Sachen verschenkt, die wir nicht (mehr) brauchten. Irgendwann sind wir nach Bern in eine Minergie-Mietwohnung gezogen. Es gab also kleinere und grössere Schritte, aber ich denke, dass jeder Schritt zählt. Als wir auf Stoffsäckli umgestellt haben, haben viele Leute nachgefragt und wir konnten mit ihnen über unsere Einstellung sprechen. Egal, ob sie es merkwürdig oder gut fanden, sie haben in jedem Fall angefangen, über Ökologie nachzudenken und das finde ich sehr wichtig.

Du schreibst auf deiner Homepage, dass nur in dein Leben darf, was mehr Wert gibt. Was muss eine Sache erfüllen, damit sie in dein Leben darf? Wie entscheidest du, was dir Wert bringt?

Ganz einfach: Macht es mich und meine Familie glücklicher? Bringt es Leute zusammen? Hilft es mir meine Ziele zu erreichen? Brauche ich wirklich noch einen weiteren Pulli? Gibt es keine nachhaltigere Alternative (Bialetti anstatt neue Kaffeemaschine)?

Dann JA.

Zum Beispiel habe ich eine tolle Thermos-Flasche geschenkt bekommen. Darf sie bleiben? Eigentlich könnte ich ja meinen Kaffee zu Hause trinken. Aber ich entschied mich, sie zu behalten, denn so kann ich meinen Kaffee auf dem Spielplatz trinken und auch noch meine Freundinnen dazu einladen.

Was würdest du jemanden empfehlen, der nachhaltiger und bewusster leben will – hast du ein paar praktische Tipps für uns?

Fang an. 

Fang klein und einfach an. 

Schau, dass es dir Freude bereitet. Denn, wenn du glücklich bist, wirst du auch längerfristig dranbleiben.

Zum Beispiel bio, lokal und saisonal einkaufen oder die flüssige Seife mit einem Seifenblock ersetzen. Dann lies, informiere dich und wähle aus, wie und wofür du dich einsetzen möchtest. 

Du bietest diverse Workshops an - aktuell geht es um das Thema Geschenke und Weihnachten – was sind genau die Inhalte dieser Workshops?

Ich gebe Workshops zu verschiedenen Themen, die mir am Herz liegen wie beispielsweise schenken, feiern oder alternative Menstruations-Produkte. Die Struktur ist aber immer ähnlich: wir erkunden zuerst unsere Motivationen und schauen uns dann praktische Tipps & Tricks zum Thema an. 

Zum Beispiel beim Thema Feiern sind die Fragen: Was möchtest du deiner Familie/WG weitergeben? Was ist dir am Wichtigsten? 

Dann gebe ich dir Ideen mit, wie du die Festtage mit Erlebnissen, die zu deiner Familie passen, erleben kannst. Oder: Dir ist der Weihnachtsbaum enorm wichtig - dann habe ich dir verschiedene gute ökologische Alternativen. Der Workshop zu diesem Thema findet am 25. November statt.

Ich bin überzeugt, dass wenn du dir bewusst bist, was dir am Wichtigsten ist, du dein Leben nachhaltiger und glücklicher gestalten kannst.

Die praktischen Tipps aus meinen Workshops kannst du auch gut in deinen Alltag integrieren.

Gibt es weitere Projekte von dir oder vielleicht solche, die noch in Planung sind?

Jaaa!!

Am 4. November gibt es ein Workshop zum Thema Geschenke ohne Verschwendung und am 18. November einen zum Thema nachhaltiger Adventskalender mit Erlebnissen statt Schoggi.

Ende Januar findet ein Kurs über Mental-Load und nachhaltigen Haushalt statt. Ich werde auch einen Kurs zum Thema Nachhaltigkeit und/mit Babys anbieten. Das Datum für diesen Kurs ist noch offen.


Dieses Jahr durfte ich als "Declutter-Coach" eine Freundin unterstützen. Sie hat ihren ganzen Haushalt von Sachen befreit, die sie nicht mehr brauchte. Es war ein sehr spannender Prozess, denn es geht nicht nur um Objekte, sondern auch um Beziehungen und Selbststeuerung. Ich bin ihr dankbar, dass ich sie coachen durfte und hoffe, dass ich wieder einmal eine Person so begleiten darf.


Sonst ist mein Hauptprojekt weiterhin glücklich zu sein:-)

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